Als Mitglied des Compliance-Teams begegnest du sicherlich einer Vielzahl von Richtlinien und Prozessen - einige klarer als andere. Das Thema "Whistleblowing" ist eines, das manchmal zu Verwirrung führen kann, gerade weil es oft mit dem Aufdecken von Unternehmensgeheimnissen in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich bezieht sich "Whistleblowing" auf die Meldung von Gesetzesverstößen innerhalb eines Unternehmens. Diese Meldung kann von jedem kommen, der in irgendeiner Weise mit dem Unternehmen in Berührung kommt - ob als Mitarbeiter, Kunde oder Lieferant.
Die Bedeutung von Whistleblowing hat mit der Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG) am 12. Mai 2023 noch zugenommen. Laut diesem Gesetz sind Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden verpflichtet, interne Meldestellen und Schutzkonzepte für Hinweisgebende einzurichten und zu betreiben. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist es, dafür zu sorgen, dass jemand, der einen Missstand im Unternehmen aufdeckt, keine Benachteiligung fürchten muss. Daher haben sich viele Unternehmen entschieden, Anonymität als einen wichtigen Aspekt ihrer Meldeverfahren einzuführen.
Nun, lass mich dir eine kurze Geschichte erzählen. Vor einiger Zeit arbeitete ich in einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Medizinprodukten spezialisiert hatte. Eines Tages stießen wir auf ein Produkt, das nicht den vorgeschriebenen Standards entsprach. Ein Kollege von mir zögerte zunächst, es zu melden, aus Angst vor negativen Konsequenzen. Aber letztendlich entschied er sich dafür und das Unternehmen konnte das Problem schnell beheben. Hätte er geschwiegen, hätte es zu größeren Problemen führen können. Daher ist es wichtig zu verstehen, dass Whistleblowing eine wichtige Rolle in der Selbstregulierung eines Unternehmens spielt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Whistleblowing" - auch wenn es zunächst etwas beunruhigend klingen mag - letztlich ein Frühwarnsystem ist, das dazu beiträgt, Risiken zu minimieren und die Integrität des Unternehmens zu wahren. Das
Hinweisgeberschutzgesetz bietet einen Rahmen, um sicherzustellen, dass diese Hinweisgebenden geschützt sind. Es ist also definitiv eine gute Idee, sich mit diesem Thema vertraut zu machen!